Digitalisierung und KI

Neue Gesetze? Software hilft!

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Mag. Michael Bubla, Steuerberater, Unternehmens- und Sanierungsberater in Baden, im Expertengespräch mit Franz Nowotny, Geschäftsführer bei dvo Software.

Franz Nowotny: Alle reden von Digitalisierung. Sie sind mittendrin und arbeiten bereits mit einigen automatisierten Prozessen. Wie geht es Ihnen bisher damit?

Michael Bubla: Der automatisierte Datenimport erspart uns zum Beispiel bereits einiges an Arbeit. Aber auch die direkte Anbindung an FinanzOnline und der automatisierte Belegaustausch über die Belegbox sind wichtige Themen bei uns. Alle diese Prozesse sind in unserer Kanzleiorganisations-Software, dem WTOrganizer, integriert. Dieser ist wiederum an die Databox und das Dokumentenmanagement-System docuware angebunden. Damit lassen sich zum Beispiel Bescheide elektronisch abrufen, die dann automatisiert an den zuständigen Sachbearbeiter weitergeleitet werden.

Das bedeutet für Sie dann auch eine Ersparnis an Zeit und Ressourcen?

Noch sind wir in der Umstellungsphase, die Mitarbeiter müssen sich umgewöhnen und neu strukturieren. Aber es fühlt sich bereits gut an und mittelfristig werden diese Prozesse effizienter, schneller und reibungsloser ablaufen als zuvor – mit dem Ziel Ressourcen zu sparen. Und genau das wird immer wichtiger werden.

In welcher Hinsicht?

Steuerberater werden langsam aber sicher zum verlängerten Arm der Verwaltung gemacht: Die Gesetzgebung delegiert Aufgaben an uns, die eigentlich zur Arbeit der Verwaltung gehören, und macht dadurch Leute verantwortlich, die eigentlich beraten und nicht denunzieren sollen. Das stellt nicht nur die Beratungsqualität unseres Berufes massiv in Frage, sondern halst uns auch zusätzliche Arbeit auf, für die uns niemand bezahlt.

Können Sie dazu ein konkretes Beispiel geben?

Im Zusammenhang mit dem aktuellen Thema Geldwäsche und WiEreG müssen wir seit Neuestem überprüfen, ob der Klient auch kein gesuchter Steuersünder ist oder mit kriminellen Machenschaften in Verbindung steht. Vom Klienten kann ich dafür aber kein Geld verlangen, denn ihm bringt das ja keinen Nutzen. Ich muss diese Arbeiten daher neben dem normalen Tagesgeschäft noch unterbringen.

Wie gehen Sie mit diesen neuen Herausforderungen um?

Wir versuchen, diese Prozesse mit der Hilfe unseres Softwareanbieters zu automatisieren. Damit werden sie vereinfacht und wir bleiben trotzdem innerhalb der gesetzlichen Richtlinien.

Sie benutzen dafür bereits das Geldwäsche-Tool von dvo Software …

Ja, das ist genau so ein Fall, wo eine Software uns zeitraubende Tätigkeiten abnimmt. Wir müssen ja sogar dieselben Klienten in periodischen Abständen immer wieder prüfen. Das lässt sich gut elektronisch automatisieren. Wenn die Software diese Arbeit erledigt, kann ich mich wieder meinen eigentlichen Aufgaben widmen.

Ein Schlusswort zum Thema Digitalisierung?

Wir forcieren die Digitalisierung, da das zu einem gewissen Standing der Kanzlei dazugehört, aber auch, um Rationalisierung zu erzielen – vor allem, weil immer mehr gesetzliche Herausforderungen ohne Automatisierung nur schwer zu meistern wären. Die Digitalisierung wird uns unser Leben lang begleiten, da liegt sicher noch einiges vor uns.