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TAXPO18: Der Steuerberater in der „Neuen digitalen Arbeitswelt“

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Veränderung! Die diesjährige TAXPO stand voll im Zeichen des viel zitierten „Change“ und der neuen Rahmenbedingungen von Gesellschaft und Arbeitswelt – heruntergebrochen auf die Branche der Steuerberater.

Digitalisierte und automatisierte Prozesse verändern die tägliche Arbeit des Steuerberaters und Buchhalters ebenso wie die Zusammenarbeit im Team einer Kanzlei oder die Recruitingstrategie, um die heiß umkämpften besten Mitarbeiter an Bord zu holen. Hochkarätige Vortragende lieferten genau wie die spannende Führung durch das außergewöhnliche Office von Microsoft Österreich ein be- und angreifbares Bild der „Neuen Welt des Arbeitens“. Die teilnehmenden Steuerberater verließen die Räumlichkeiten von Microsoft Österreich mit Inspirationen und Inputs für ihre „New Tax Work“, um mit der eigenen Kanzlei auch zukünftig „am Ball zu bleiben“.

Der Steuerberater in der „Neuen digitalen Arbeitswelt“

Den Beginn machten Michael Rehberger, „Hausherr“ und Lead der One Commercial Partner Group von Microsoft Österreich, sowie Franz Nowotny, Geschäftsführer von dvo Software mit einer Doppelconference zum Thema „Die neue Welt des Arbeitens“.

„New Work“-Pionier Microsoft

Michael Rehberger ging auf die gravierenden Veränderungen bei Microsoft, die unter dem Schlagwort der „Neuen Welt des Arbeitens“ seit über sieben Jahren gelebt werden, ein. Vertrauensarbeitszeit, keine fixen Bürozeiten mehr, praktisch papierloses Büro und Unterstützung der Kommunikation durch architektonisch, räumliche Veränderungen sind einige der Grundelemente. „Eine der wichtigsten Erkenntnisse,“ berichtet Rehberger aus der Praxis: „Die digitale Transformation ist mehr ein kultureller Wandel als ein Technologiethema.“ Um den „Arbeitsplatz der Zukunft“ zu kreieren, stellt er folgende Fragen an die Teilnehmer: „Was machen Sie, um Kreativität bei Ihrer Belegschaft zu fördern? Was machen Sie, um Expertise funktionsübergreifend zusammenzubringen? Wie nutzen Sie Technologie, um den Kulturwandel umzusetzen? Wie optimieren Sie den Wert aktueller Investitionen in Mitarbeiterproduktivität durch das Bieten relevanter Benutzererfahrungen?“ Eine klare Richtungsweisung sieht er in der Tatsache, dass im Jahr 2018 zwei Drittel der Geschäftsführer weltweit den digitalen Wandel ins Zentrum ihrer Unternehmensstrategie gestellt haben.

Antworten aus der Software-Entwicklung

Franz Nowotny fragt nach den Anforderungen des Marktes, den Steuerberater zukünftig bedienen müssen. Ist schnelle, einfache Kommunikation, die auch mobil verfügbar ist, möglich? Kann auch von unterwegs auf aktuelle Reports zugegriffen werden? Wollen die Klienten Belege sofort abfotografieren und hochladen? Will ein Klient auch unterwegs einen Beleg finden? Alle diese und noch mehr Themen deckt die – derzeit in Entwicklung befindliche – dvo App ab. Wie bei dvo üblich, werden Steuerberater als „Anwender“ bei Neuentwicklungen in den Prozess mit einbezogen. Wünsche und Anregungen der Steuerberater liefern wertvolle Inputs. Mit einem Appell, im Veränderungsprozess an das „Verlernen“ und „Neu Lernen“ nach dem Konzept „Learn – Unlearn – Relearn“ zu denken, schließt Nowotny seinen Vortrag.

„In den Schuhen“ der Mitarbeiter

Einen wunderschönen Sonnenaufgang am Meer, blaues Wasser bunte Farben und Palmen, zeigt Christian Hauser, MSc, HR- und New Work-Experte sowie Unternehmensberater bei BRAINS UND GAMES in seinem Vortrag „Qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und halten.“ Er erläutert: „So angenehm und schön ist das Bild im Kopf eines Gründers oder Kanzleileiters, wenn er eine neue Vision hat, ein neues Ziel. Er sieht das tolle Ergebnis, den zufriedenen Kunden.“ Was aber sieht der Mitarbeiter, wenn er von dieser neuen Vision erfährt? Hauser präsentiert das Bild eines langen schwarzen Tunnels mit einem kleinen Licht am Ende: „Der Mitarbeiter sieht den langen, vielleicht mühsamen Weg, zusätzliche Projekte zum Tagesgeschäft, veränderte Prozesse… mehr Arbeit!“ Hauser weiter: „Was hat er davon und warum?“ Mitarbeiter wollen wissen, warum etwas passiert und auch einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. War früher die „brave Erfüllung der Aufgaben“ und das Abarbeiten vorgegebener Punkte wichtig, steht heute die Sinnhaftigkeit der Arbeit, das Einbringen der eigenen Werte, Identität und Leidenschaften für den Mitarbeiter im Vordergrund.

Hauser geht in seinem Vortrag außerdem auf Möglichkeiten Mitarbeiter enger an das Unternehmen zu binden ein und zeigt auf, wie und warum man Mitarbeiter an der Unternehmensführung teilhaben lässt. Auch Tipps für eine Mitarbeitersuche „mal anders“, beispielsweise über ein Inserat bei den eigenen Mitarbeitern, Lieferanten oder Kunden, waren dabei.

Microsoft-Office: Mitten drin in der „Neuen Arbeitswelt“

Mitarbeiter von Microsoft Österreich machten mit den TAXPO18-Teilnehmern einen Rundgang im modernen Microsoft-Office und berichteten ausführlich von ihrem – in vielerlei Hinsicht – außergewöhnlichen Büroalltag.

Durch den Wandel begleiten

Als langjähriger Manager weiß Dr. Herbert Drexler, heute als Unternehmensberater und Mediator tätig, worauf Führungskräfte im Veränderungsprozess achten sollten, um ihr Team erfolgreich zu begleiten. Denkmuster müssen aufgebrochen werden. „Alte Prozesslogiken können nicht 1:1 in die technologisch neue Welt transferiert werden,“ so Drexler. Die ersten „Desktops“ am PC waren Abbilder des Schreibtisches, dabei ist so viel mehr möglich. „Als Führungskraft muss ich die Technologie vorleben.“ Einige hilfreiche Management-Modelle, um den Wandel aktiv zu gestalten, zeigt Drexler auf der TAXPO18: „Ist das vorherrschende Gefühl im Team Irritation, dann ist die Vision nicht klar formuliert. Regiert die Angst, dann muss am Können und an der Qualifikation gearbeitet werden. Frustration? Die Ressourcen könnten zu knapp sein.“

„Soziale Resilienz“ oder „soziale Gesundheit eines Unternehmens“ ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil für die erfolgreiche Bewältigung von Veränderungen oder auch Krisen, laut Drexler. Die Intelligenz und Gesundheit eines Systems, auch einer Organisation, entsteht durch Vernetzung, die durch Konflikte gestört werden kann. Präventives Konfliktmanagement lohnt sich deshalb doppelt, denn ist die Zusammenarbeit und das System „gesund“, ist es auch finanziell erfolgreich.

Beispiel aus der Praxis: Erste Bank

Durch FinTechs, meist kleinere, sehr flexible Unternehmen, die digitale bzw. technologische Finanzinnovationen anbieten, aber auch durch die großen globalen Player schon frühzeitig unter Druck, mussten Vertreter der Bankenbranche schnell auf die veränderten Rahmenbedingungen und die „Digitalisierung“ reagieren. Georg Schramm, Head of Corporate and Markets Digital AT bei der Erste Bank, berichtet direkt aus der Praxis von den Veränderungsprozessen und präsentiert mit Telebanking Pro ein gerade neu entstehendes Service, das die neue Denk- und Arbeitsweise klar widerspiegelt

Mit der Plattform Telebanking Pro können unabhängig von Banköffnungszeiten übersichtlich Unternehmensfinanzen für Österreichische MBS(Multi Bank Standard)-Banken verwaltet werden, ortsunabhängig auf jedem PC mit Webzugang, Tablet oder Mobilephone. Diese Plattform wird als digitales Ökosystem, das unterschiedlichste Partner, die mit dem Kerngeschäft einer Bank auf den ersten Blick möglicherweise wenig zu tun haben, miteinander verbindet. Ein Dashboard und zahlreiche Services sollen dem Unternehmenskunden der Bank das tägliche Leben vereinfachen und Unternehmenszahlen sowie -entwicklungen, wie zB Liquidität oder Versicherungsberechnungen, übersichtlich darstellen. Steuerberater sind als Experten und Berater hier gefragter denn je. Denn so wertvoll die Darstellung und dauernde Verfügbarkeit von Zahlen, Daten und Fakten ist, so wichtig sind die fachlichen Schlüsse und unternehmerischen Schritte, die daraus abgeleitet werden müssen. Unternehmen, Steuerberater und Bank können so ein „magisches Dreieck“ bilden, in dem alle Beteiligten durch die Möglichkeiten der Digitalisierung großen Mehrwert schöpfen können.